Die SYS TEC electronic GmbH entwickelt und implementiert als Systemhaus aus Sachsen ganzheitliche Hard- und Softwarelösungen für eingebettete Systeme und verteilte Automation. Nach Löt- und Reworkstation kommt in der Elektronikfertigung die VERSAFLOW 4/55 zum Einsatz.

Anwenderbericht | Erschienen in: EPP 02/2017
Autor: Ersa
Systemhäuser und die Elektronikfertigungsbranche müssen sich in einem extrem dynamischen Umfeld behaupten, um im Wettbewerb zu bestehen. Das weiß auch die SYS TEC electronic GmbH, 1990 als Ingenieursbüro für IT-Projekte im Vogtland gegründet – heute 90 Mitarbeiter stark, über 30 Prozent Entwicklungsingenieure. 2016 erwirtschaftete das Team des Unternehmens mit ca. zehn Millionen erstmals einen zweistelligen Millionenumsatz. Erste Software-Projekte nach der Unternehmensgründung gab es kurz nach der Wende für die Zahnmedizin- und Medizintechnik inklusive Schulungen. Eines der Standardprodukte, das auch heute noch stark nachgefragt wird, ist ein universell einsetzbares USB-CAN-Modul. Nach und nach kamen Entwicklungsprojekte für Elektronikdesign dazu – jedes Jahr legte das sächsische Unternehmen kontinuierlich zu. „Den Puls von SYS TEC electronic lässt ganz klar die Bahnindustrie schlagen. Unsere Stärke ist Flexibilität auf höchstem qualitativem Niveau – wir können sehr schnell reagieren, wenn es neue Produktanforderungen oder Änderungswünsche von Kundenseite gibt.
Ebenso stellen wir bei Bedarf sofort eine Gruppe von Entwicklern auf ein Projekt ab“, sagt Dominique Bräuer, Technischer Produktionsleiter im Unternehmen. Flexibel sei man auch in der Prototypenbestückung – von der Entwicklung des Designs über die Prototypenfertigung bis zur Serie begleite das Unternehmen seine Kunden und prüfe dabei ein Produkt bereits ab Entwicklungsstart auf Fertigbarkeit. „Wir betrachten diese Inklusivdienstleistung als selbstverständlich – dabei ist sie für unsere Kunden bares Geld wert“, ergänzt der 30-Jährige, der seit fünf Jahren im Unternehmen arbeitet. Hard- und Softwareentwicklung, Einkauf, Produktion – alles befindet sich am selben Standort. Kurze Wege und schnelles Reaktionsvermögen machen den ganzheitlichen Allrounder attraktiv für den Elektronikfertigungsmarkt. SYS TEC electronic ist nicht der klassische EMS-Dienstleister, der Stückzahlen im Hunderttausender-Bereich abarbeitet – natürlich arbeitet das Entwickler-Team auch stetig daran, die Stückzahlen hochzufahren. Im Unternehmen steht jedoch die Entwickler-Expertise mit tiefgehendem Beratungsansatz deutlich stärker im Fokus. So produziert man ab Stückzahl 1 in der Prototypen-Phase, über die Nullserie auch komplette Serien bis zu mehreren 10.000 Stück, nachdem das Unternehmen das Design entwickelt hat. Ziel sei stets, mit der Entwicklung auch die Serie zu bekommen – denn nach Definition der Parameter ist klar, wie Prozess und Fertigung ablaufen. Anders in der Entwicklung, in der von Anfang bis Ende jeden Tag alles passieren könne.
Von der Beratung bis zur Serie
Auf Langzeitstabilität angelegt
Organisatorisch setzt das Unternehmen dazu einige Hebel in Bewegung, etwa die Erweiterung des Maschinenparks, den Einsatz von schnelleren Maschinen und die Anschaffung eines MES, mit dem sich die Produktionsplanung besser steuern lässt und durch das etwa Spitzen und Terminänderungen besser abgefangen werden können. Zwingend erforderlich ist für das Unternehmen dabei, sich die große Flexibilität zu bewahren – denn für die Industrie ist es nicht ungewöhnlich, spontan ein Redesign für eine Leiterplatte anzusetzen, das zudem aufgrund anstehender Zertifizierungen zeitkritisch durchzuführen ist. Die IPC-Prüfklasse 3 ist für SYS TEC electronic Standard, denn nur erstklassige Produkte gewährleisten die erfor-derliche Langzeitstabilität – die Baugruppen müssen zehn oder sogar 20 Jahre halten, eine Gerätegeneration für die Bahnindustrie bringt es auf einen vergleichsweise langen Lebenszyklus von mehr als fünf Jahren. Dazu werden die Baugruppen in der Fertigung lackiert und jedes einzelne Seriengerät einem Funktionstest in der Klimakammer von –40 bis +85 °C unterzogen.
Neue Möglichkeiten durch Partnerschaft mit Ersa
Und weil im Unternehmen die Anforderungen kontinuierlich steigen, greift das Systemhaus zunehmend auf Ersa als Systemlieferant Nr.1 in der Elektronikfertigung zurück. In Heinsdorfergrund kannte man die umfassende Ersa Welt mit Lötstationen, Reworkstationen, Inspektions- und Lötsystemen. Als die SYS TEC electronic-Lötkolben eines anderen Anbieters nach einigen Jahren ihr Produktions-soll erfüllt hatten, entschloss man sich zum Wechsel zu Ersa und bestellte die Lötkolben und Lötstationen im Dutzend – quasi das erste zarte Pflänzlein der Zusammenarbeit der beiden Unternehmen. In 2015 stand dann schon Größeres an: Für einen Kunden war ein bestimmter Baustein in der Stückzahl 3.000 zu wechseln – ohne Reworkstation war eine gleichbleibende Qualität dabei kaum zu bewerkstelligen. Es folgte eine Marktabfrage zu halb- und vollautoma-tischen Reworksystemen mit anschließendem Test – am Ende er-hielt das Ersa Reworksystem HR 600/2 den Zuschlag. „Wir haben uns bewusst für diese vollautomatische Lösung entschieden, weil die halbautomatischen Systeme für unseren speziellen Fall nicht die gewünschten Ergebnisse lieferten – die HR 600/2 leistet hier mit vollautomatischem Vermessen und Platzieren ganze Arbeit“, sagt Dominique Bräuer. Die Entscheidung hat sich bereits über dieses konkrete Projekt hinaus bewährt – die Entwicklung greift gern darauf zurück, wenn einzelne Bausteine zu tauschen sind. Mit dem Reworksystem gewann SYS TEC electronic neue Erfahrungen und neue Möglichkeiten dazu – einen starken Eindruck hinterließ Ersa damit bei Entwicklung und Produktion des Unternehmens.
Das hatte systemseitig Folgen auf der nächstgrößeren Ebene: Seit drei Jahren hatte das Unternehmen eine Selektivlötmaschine eines kleineren Herstellers in Betrieb, bei der Fluxen, Heizen, Löten in ei-ner Zone stattfand. Das reichte anfangs, aber qualitativ geht für das Unternehmen die Reise inzwischen in eine andere Richtung, zudem wuchsen die Stückzahlen. Da traf es sich, dass die Maschinenbedie-ner Lutz Markert bei einer Ersa Schulung die Selektivlötanlage VERSAFLOW 3 bei einer Vorführung erlebte – und restlos beeindruckt war! Das gab er an die Kollegen von Produktionsleitung und Manage-ment weiter mit dem Hinweis auf eine mögliche qualitative Steigerung und zeitliche Einsparung. Auch hier wurden Vergleiche mit Marktbegleitern samt Probelöten durchgeführt. „Bei der Schulung und beim Probelöten auf der VERSAFLOW 3/45 im Ersa Demo-Center haben wir unmittelbar mitbekommen, wie das Unternehmen tickt – das hat uns ebenso wie die Hardware überzeugt. Zudem wissen wir einfach, dass wir bei Fragen sofort fachkompetenten Support bekommen. Am Ende haben wir uns für die VERSAFLOW 4/55 entschieden, aus unserer Sicht das aktuell beste Modell am Markt“, sagt Lutz Markert. Das Unternehmen setzt damit auf ein langzeitbe-währtes System, das weltweit erfolgreich im Einsatz ist, ebenso schnell wie zuverlässig funktioniert und höchste Qualität abliefert. Bei aller Komplexität fand man sich schnell in die Bedienung ein – ausgestattet mit zwei Löttiegeln, Lötstandsüberwachung, automatischer Zinnzufuhr, Düsenaktivierung und Oberheizung, wurde die Standardausführung der VERSAFLOW 4/55 um sinnvolle Komfortfeatu-res erweitert. Oberste Priorität hatte der stabile Prozess, der Basis dafür ist, Platine 1 bis 1.000 identisch zu löten.
Bei Bedarf können Module jederzeit einfach nachgerüstet werden. Was auch bereits geschehen ist: Für eine noch größere Qualitätssicherung wurde inzwischen eine IP-Kamera nachgerüstet, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Prozesssicherheit der Lötdüsen kontrolliert. „Die IP-Kamera führt die Wellenhöhenmessung beim Boardtransfer von Lötmodul zu Lötmodul durch und übernimmt da-nach auch die Rüstkontrolle – wenn Programme mit unterschiedli-chem Düsendurchmesser gefahren werden, überwacht die Kamera beim Programmladen, welches Werkzeug in der Maschine gerüstet ist“, erklärt Ersa Area Sales Manager Mark Birl. Durch die Konzentration auf Prozess und Maschine kann sich das Team von SYS TEC electronic mit der neuen VERSAFLOW 4/55 verstärkt auf die Qualität konzentrieren – was man auch hervorragend in Richtung Kunde kommunizieren kann. An Ersa schrieb das Unternehmen nach der Installation in einer E-Mail: „Die Lieferung, Installation und Schulung der VERSAFLOW 4/55 liefen ausgezeichnet und ohne Komplikationen ab. Die Taktzeit wurde im Vergleich zur bisherigen Anlage um bis zu 70 Prozent reduziert und die Qualität geht weiter nach oben!“ Die noch junge Partnerschaft der beiden Unternehmen verläuft äußerst erfreulich für beide Seiten – gut möglich, dass die hervorragend funktionierende Geschäftsbeziehung künftig weiter ausgebaut wird. Im Vogtland weiß man, dass man mit Ersa über jeden Aspekt des Lötens in einen konstruktiven Dialog einsteigen kann!
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