Jemanden in Sachen Präzision zu überzeugen, der es von jeher gelernt hat präzise zu sein, war schon immer eine Herausforderung. HBM mit Hauptsitz in Darmstadt nimmt es mit der Sensortechnik sehr genau und stellt diesen Anspruch auch an seine Werkzeuge, wie etwa an Handlötsysteme von Ersa.

Fachbeitrag | Erschienen in: productronic 03/2016
Autor: Frank Kappel
Jemanden in Sachen Präzision zu überzeugen, der es von jeher gelernt hat präzise zu sein, war schon immer eine Herausforderung. HBM mit Hauptsitz in Darmstadt nimmt es mit der Sensortechnik sehr genau und stellt diesen Anspruch auch an seine Werkzeuge, wie etwa an Handlötsysteme von Ersa.
In der Sensorproduktion ist eine zuverlässige und präzise Temperaturstabilität bei hoher Leistung ein wichtiger Aspekt, die Herstellung einer zuverlässigen Lötverbindung ohne übermäßige thermische Belastung der Lötstelle eine der wichtigsten Aufgaben. Daher begab sich HBM im Jahr 2012 auf die Suche nach einem Nachfolgeprodukt für bestehende Lötstationen. Hottinger Baldwin Messtechnik (HBM) setzt bei seinen Lötaufgaben auf Attribute wie Zuverlässigkeit, Leistung, Temperaturstabilität, einfache Handhabung und geringe Unterhaltskosten. In Ersa fand man einen kompetenten Ansprechpartner: Nach eingehenden Tests und Vergleichslötungen fiel die Wahl auf die Lötstation I-Con von Ersa.
Durch die bei der I-Con verfügbare Leistung von 150 W ist es möglich, mit wesentlich geringeren Spitzentemperaturen zu arbeiten und somit die Lötstelle speziell platinenseitig zu schonen. Die üblichen, für das Versagen von Elektronik zuständigen Spitzentemperaturen von 360°C bis 380 °C oder sogar höher lassen sich so auf moderate 300 °C bis 340 °C reduzieren, ohne dabei an Performance zu verlieren. Mit Blick auf die Langzeitfunktionalität der Elektronik des fertigen Sensors ist dies einer der wichtigsten Punkte. Seitdem hat HBM sukzessive große Teile der Produktion auf die I-Con-Lötstationen umgestellt, die sich bei der Herstellung der messtechnischen Systeme als besonders leistungsfähig erwiesen haben.
Im Vordergrund: Präzision und Zuverlässigkeit
Innovatives Werkzeug für hohe Produktqualität
Das Sicherstellen der Qualität unter dem Aspekt bleifreier Löttechnologie ist für den Handlötbereich eine riesige Herausforderung. Daher stellen die Anwender hohe Anforderungen an ein modernes Handlötgerät: Es muss klein, leicht und ergonomisch sein, darf während des Lötvorgangs nicht zu heiß werden und benötigt hohe Leistung sowie hohen Wirkungsgrad zum schnellen Auf- und Nachheizen während des Lötens. Zudem soll der Spitzenwechsel leicht und schnell möglich und die Bedienung sowie Programmierung der Station einfach und komfortabel sein. Ersas Lötstation erfüllt diese Anforderungen im hohen Maße: Preiswerte Wechselspitzen und intelligente Standby-Funktionen sorgen für niedrige Betriebskosten, hohe Wirtschaftlichkeit und beachtliche Energieeinsparung. Mit dem 150 W starken I-Tool hat Ersa einen leistungsstarken Feinlötkolben mit preiswerten Dauerlötspitzen auf den Markt gebracht. Der im Bedarfsfall bis 150 W leistende Lötkolben I-Tool ist in der Lage, den Wärmebedarf der Baugruppe sehr direkt zu erkennen und in Abhängigkeit von der Masse den entsprechenden Wärmebedarf blitzartig anzuliefern. Obwohl das leistungsfähige Mikro-Hochleistungsheiz-element sehr schnell hohe Temperaturen fördern kann, werden thermisch sensible Bauteile nicht überhitzt: Das Prozessfenster und -alarm informiert den Bediener optisch und akustisch, falls die Temperatur das vorgewählte Temperatur-Prozessfenster verlässt. Ein im Handstück integrierter Beschleunigungssensor erkennt, wann nach den Lötarbeiten die Lötkolbentemperatur auf einen Stand-by-Wert regeln kann.
Wichtigster Baustein: Qualifikation der Mitarbeiter
Um die qualitativ hohen technischen Lösungen realisieren zu können, schult HBM seine Mitarbeiter in einem optimal ausgerichteten Seminar- und Ausbildungswesen, um das erforderliche Know-how in Theorie und Praxis bereitzustellen. Neben praktischen Lötübungen und dem richtigen Umgang mit der Löttechnik werden hier auch wichtige produkttechnische und theoretische Fragen geschult. Im modern ausgestatteten Kompetenzzentrum für Löt-/ESD-Schulungen und Analyseaufgaben werden die Mitarbeiter von Hugo Hirschmüller und Frank Tuppek auf die anstehenden Aufgaben im bleifreien Lötprozess vor-bereitet. Besonderes Augenmerk wird dabei darauf gelegt, dass alle mit Lötaufgaben beauftragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die gleichen Ausbildungsinhalte vermittelt bekommen. Zusätzlich gibt es zwei Fachbücher „Handlöten in der Industrie“ und „Lötstellenbewertung im Handlöten“ von Autor Frank Tuppek, die diesen Qualitätsstandard zusätzlich unterstreichen. Beide Bücher sind direkt über HBM erhältlich.
Diesen Qualifizierungsweg geht man auch im chinesichen Suzhou, um die HBM-Kompetenz nach Asien zu transferieren und vor Ort umzusetzen. Auch dort werden neben praktischen Lötübungen und dem richtigen Umgang mit der Löttechnik wichtige produkttechnische und theoretische Fragen geschult. Mit dabei: die Löttechnik von Ersa. Somit wird ein einheitlicher Wissensstand in beiden Werken sichergestellt und ein gleichbleibender Qualitätsstandard auf hohem Niveau gewährleistet. Ersa unterstützt die HBM-Arbeitsweise mit technischen Mitteln – so sind die Schulungsräume in China und Deutschland entsprechend den Anforderungen von HBM ausgestattet.